Erscheinungsjahr 1828
Verlag Wien, Härter,
Beschreibung Einband berieben und bestoßen, am Rücken und an den Ecken mit Verlust. Am Anfang mit abgeschnittenen Eselsohren. Text davon nicht betroffen. Ex libris auf Titelrückseite. Buchblock vorgefallen. Gutes Leseexemplar. "SPITTTLER, Ludwig Timotheus (von), Theologe, Historiker, Staatsmann, * 11. Nov. 1752 in Stuttgart, † 14. März 1810 in Stuttgart. - Der Sohn eines Geistlichen besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, wo sein historisches Interesse geweckt wurde. Dieses wurde weiter gefördert durch das Erleben der Auseinandersetzungen zwischen Herzog Karl Eugen und den württembergischen Landständen mit der Inhaftierung des Landschaftskonsulenten Johann Jakob Moser. - Seit 1771 studierte S. als Angehöriger des Tübinger Stifts Theologie, wobei er sich nach dem Vorbild von Semler und Lessing besonders für die Kirchen- und Dogmengeschichte interessierte. Nach Abschluß des Studiums 1775 begab er sich auf eine wissenschaftliche Reise nach Norddeutschland, wobei er insbesondere Weimar, Göttingen, Wolfenbüttel, Berlin und Halle besuchte und u.a. mit Lessing zusammentraf. Nach seiner Rückkehr wurde er 1777 Repetent am Tübinger Stift und folgte 1779 einem Ruf an die philosophische Fakultät der Universität Göttingen, um dort Vorlesungen über Kirchen- und Dogmengeschichte zu halten. Er entwickelte hier seine Methode einer pragmatischen Geschichtsschreibung, die in erster Linie von den handelnden Personen ausgeht und in knapper Darstellung das Wesentliche zu charakterisieren sucht. Seine mehrfach aufgelegte Kirchengeschichte urteilt vom Standpunkt der Aufklärung und erwartet deren Durchsetzung und das Aufhören der konfessionellen Unterschiede. In der allgemeinen Geschichte fand S. schließlich seine eigentliche Bestimmung, sowohl als Universitätslehrer, wie als Schriftsteller. Literarisch befaßte er sich vor allem mit der als Staatengeschichte verstandenen politischen Geschichte. Hierher gehören auch die Geschichten Württembergs und Hannovers, durch die S. einer der Begründer der modernen deutschen Landesgeschichte geworden ist. Neben den großen Monographien pflegte er auch die kleine Form der Darstellung in Zeitschriftenaufsätzen und Rezensionen, wofür er das Göttingische historische Magazin herausgab. 1797 folgte S. einem Ruf des Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg zur Übernahme eines Regierungsamtes. Die Hoffnungen, in der Heimat reformerisch tätig sein zu können, zerschlugen sich jedoch durch den frühen Tod des Herzogs. Unter dessen Nachfolger, dem nachmaligen König Friedrich I. von Württemberg (1797-1816), wurde S. zwar 1807 Staatsminister, Kurator der Universität Tübingen, Präsident der Oberstudiendirektion und in den Adelsrang erhoben, litt aber nicht wenig unter der despotischen Regierungsweise des Monarchen." (Hermann Ehmer in BBKL).
Format 21 x 13 cm, Interimsbroschur der Zeit.
Bestellnummer 6474
Sprache Deutsch
Seiten 344 S.